endomorph, 2004

Der Begriff "endomorph" bezieht sich auf die innere Gestalt und Form, das Wesen eines Menschen.

Portraitfotos von Menschen mit geschlossenen Augen werden auf sich drehende Säulen aus transparentem Tüll projiziert. Die Gesichter werden durch die Drehung der Zylinder und die Wellenbewegung des Stoffes verzerrt, deformiert, werden lebendig, während sie auf der dritten Ebene, auf der Wand hinter den Zylindern starr sind und nur Schatten an ihnen vorbeihuschen. Der Vorhang ist wie eine Bewegung von Gedanken, etwas geht durch uns hindurch, erfaßt uns sanft.

Die geschlossenen Lider reflektieren den Betrachter, lassen zwar Nähe entstehen, ohne ihm aber zu suggerieren, ins Innere der gezeigten Person vorstoßen zu können. Die geschlossenen Augen sind die Schnittstelle zwischen Innen und Außen, Betrachter und Installation, Subjekt und Objekt.

 

Technik: Diaprojektion auf Voilestoff, 6-teilig

Ausstellung im Kreisgut, Kunstverein Aichach